Das Jahr 2005

21.12.2005
Dorothea Volkert ist gerade in Dimitrov und versucht herauszufinden weshalb das Jugendamt die Kinder zum Teil mit roher Gewalt aus dem Phönix-Haus geholt hat. Um Fedja machen wir uns große Sorgen, da der Junge ins Krankenhaus gebracht werden musste. Durch den Stress erlitt er zwei sehr heftige Anfälle. Maxim Jegorow versucht ihn mit der leiblichen Mutter von Fedja im Krankenhaus zu besuchen, um herauszufinden wie es Fedja geht.
Mehr aktuelle Nachrichten und Informationen finden Sie auf den Phönix Seiten: www.phoenix-moskau.org .

Dorothea Volkert macht sich am 18.12.2005 auf den Weg nach Moskau. Von dort aus versucht sie dabei zu helfen die Kinder wieder sicher in das Phönix-Kinderhaus zu bringen. In Russland überschlagen sich die Ereignisse. Im bekannten Fernsehkanal NTW kam ein Bericht über die Räumung des Phönix-Hauses an erster Stelle. Wir hoffen, dass wir bald ausführlichere Informationen haben werden.

Am 14.12.2005 erreichte uns die Nachricht, dass die Leiterin des Jugendamtes in Dimitrov die Phönix-Kinder in einer Nacht- und Nebelaktion hat wegbringen lassen. Es ist für uns alle unfassbar, dass so etwas geschehen konnte und wir versuchen alles, um die Projektverantwortlichen vor Ort zu unterstützen, damit die Kinder wieder nach Hause zu Maxim Jegorow kommen.
Wie damals bei Saschas Entführung sind nun wieder Behörden am Werk, denen es als letztes um das Wohl der Kinder geht. Die Leiterin des Jugendamtes versucht nun sogar Ärzte und Lehrer der Kinder zu bestechen, damit diese aussagen, die Kinder hätten sich im Phönix-Haus nicht wohl gefühlt. Doch glücklicherweise hat sich die Arbeit von Phönix so positiv bewährt, dass niemand der angesprochenen auf dieses illegale Angebot einging, sondern alle standhaft blieben und Phönix unterstützen.
Wir alle freuten uns schon so sehr auf das neue Haus, das in spätestens vier Monten bezugsfertig sein wird und nun das.
Maxim Jegorow hat bereits zwei der Kinder wieder zurückholen können und ist auf der Suche nach den anderen. Wir geben nicht auf und versuchen jede Hilfe zu bekommen, die jetzt benötigt wird.
Rechtsanwälte, Politiker, Medien und viele Menschen aus verschiedenen Ländern sind derzeit um Hilfe angefragt worden und wir hoffen, dass die Kinder so bald wieder zu Hause sein können.
Putin und Schröder tauschten kürzlich private Weihnachtsgeschenke aus und präsentierten sich glücklich und zufrieden den Medien. Es wäre für sie kein großer Schritt, kein riesiges Geschenk und bestimmt nicht teuer jetzt diesen Kindern kein trauriges Weihnachten zu bescheren - aber für die Kinder wäre es das wundervollste Geschenk in ihrem Leben. Wir versuchen alle interessierten Menschen so aktuell wie möglich zu informieren.
Lesen Sie hierzu auch die Phönix-Seiten, auf der bereits zwei Pressemitteilungen zu finden sind, von Vertretern, die Phönix unterstützen möchten.

Der Sender 3 sat zeigt einen Film von Ralph Goldmann über Straßenkinder in Moskau. Der Schauspieler Christopher Lee zeigt die katastrophale Situation der obdachlosen Kinder und Jugendlichen und dokumentiert die Hilfeleistungen von UNICEF (lesen Sie hierzu einen Artikel von Harry Hack). Auf Grund der Reportagen haben sich viele Menschen bei uns gemeldet, die sich für unsere Arbeit interessieren. Vielen Dank für die vielen Zuschriften und die große Hilfsbereitschaft.

Das ZDF - Auslandsjournal berichtete am 17.11.2005 über das Phönix Projekt. Unter www.zdf.de bzw. zur Zeit unter http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/27/0,1872,2397627,00.html finden Sie die Informationen zur Berichterstattung. Der Artikel ist auch unter www.harry-hack.de zu lesen oder auf unseren Seiten in der Rubrik Öffentlichkeitsarbeit "Sehnsucht nach Wärme".

Rollstuhl für Schenja
Nach einem aktuellen Spendenaufruf wurde von einer Familie aus Helmstadt ein Rollstuhl für die spastisch gelähmte Schenja in Pereslawl gespendet. Der Rollstuhl eignet sich ideal für das Mädchen und muss jetzt nur noch vor Ort gebracht werden. Der Rollstuhl wiegt 45 kg, so dass sich gerade ein schwieriges Transportproblem ergibt. Bisherige Transportunternehmen kommen nicht in Frage, da der Rollstuhl zu schwer ist. Die Firma Bankowski Paket-Dienst (BPD) aus Griesheim, vertreten durch Herrn Dik, ist bereit das Anliegen zu unterstützen und versucht nun eine Lösung zu finden, wie Schenja zu ihrem Rollstuhl kommen kann.

Fedja ist krank
Vor einigen Tagen erfuhr die DRGK e.V., dass Fedja, eines der Phönix-Kinder, der seit 3 Jahren im Phönix-Haus lebt, eine Geschwulst im Kopf hat. Fedja leidet unter epileptischen Anfällen. Derzeit gibt es unterschiedliche ärztliche Meinungen über die Erkrankung und Behandlung von Fedja.
Dorothea Volkert schrieb an die Mitglieder der DRGK folgende E-mail:
...gerade habe ich eine Mail von Maxim erhalten. Daraus geht hervor, dass Fedja ein Geschwulst im Kopf hat
mit einer Größe von 4,5x 4,5x 3,5 cm. Maxim konsultiert diese Woche noch einen Neurochirurgen in Moskau. 
Es wurde empfohlen, sehr bald eine OP durchzuführen... Der Preis dafür steht noch nicht fest. 
Ich mache mir große Sorgen um Fedja, er ist ein sehr liebenswürdiger, kluger und wissbegieriger Junge,
der schon viel Leid in seinem kurzen Leben erfahren hat. Die Mutter arbeitet als Klofrau in einem Moskauer Bahnhof. Sie ist behindert: ihr Fuß ist verdreht, die Ferse ist vorne, die Zehen zeigen nach hinten.
Fedjas Vater wurde vor seinen Augen ermordet- daraufhin verließ die Mutter Tadschikistan( Sie ist meines Wissens Christin- ein Grund, weshalb díe Familie unter Pressalien zu leiden hatte) . Fedjas ältere Brüder
habe ich letzten Herbst kennengelernt- sie waren bei der Armee ( weswegen sie wohl auch nicht mit nach
Moskau geflohen sind)  und besuchten nach der Entlassung gemeinsam mit der Oma ihre Mutter und gemeinsam
mit dieser den Bruder in Rogatschewo. Du kannst dir nicht vorstellen, wie liebevoll sie mit ihrem jüngsten Bruder umgegangen sind. Wie sehr ich die Familienbande gespürt habe trotz des Getrennt seins der einzelnen Familienmitglieder. Die Oma hat den weiten Weg auf sich genommen, um ihren jüngsten Enkel noch einmal zu
sehen. Sie ist danach wieder zurück in ihre Heimat. Ob die Brüder in Moskau geblieben sind, entzieht sich meiner Kenntnis- wenn sie geblieben sind, dann nur illegal.
Ich fürchte sehr um das Leben von Fedja. Gerade hat er angefangen, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden. Er war es, der mich um ein Gespräch unter vier Augen gebeten hat. Lange sind wir alleine spazieren gegangen, er hat mir ganz viele kluge Dinge erzählt. Mir wird durch diese neue Entwicklung wieder einmal klar, wieviel Verantwortung ich durch dieses Projekt trage- wieviel mir die Kinder bedeuten.
Die DRGK e.V. berät nun darüber, wie Fedja optimal behandelt werden kann und vor allem auch wo. Wir alle machen uns große Sorgen um Fedja und versuchen alles möglich zu machen, damit der Junge das bisschen Glück, dass er erst so kurz genießen darf, behalten kann und wieder gesund wird.

Neubau hat begonnen

Oktober 2005: Keller und Kellerdecke des neuen Phönix-Hauses sind fertiggestellt. Das Holz für die Wände ist schon angeliefert und es wird damit begonnen das eigentliche Haus aufzubauen. Die Bauarbeiten für das neue Phönix-Haus sind in vollem Gange
Die Kinder des Phönix-Hauses kehrten am 20. August von einem Urlaub am Schwarzen Meer zurück, der durch das Diakonische Werk Baden ermöglicht wurde.
Sie brachten viele Eindrücke und Erzählungen von Sonne, Meer und Sandstrand mit, die wir Ihnen hier demnächst vorstellen wollen. Benefizkonzert
Im November 2004 veranstaltete die DRGK e.V. gemeinsam mit der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft in Moskau ein Benefizkonzert mit dem russischen Bariton Leonid Charitonow und zwei Pianistinnen des Moskauer Konservatoriums im Festsaal der Deutschen Botschaft zugunsten der Phönixkinder. Geladen waren russische und deutsche Gäste. Die russischen Künstler verzichteten auf ihre Gage und ließen sie Phönix zukommen.
Leonid Charitonow, selbst ein ehemaliges Straßenkind aus Sibirien, ist bereit, in Deutschland Konzerte zugunsten der Phönixkinder zu geben. Es gibt diesbezüglich bereits Verhandlungen mit dem Lion`s Club in Schwetzingen und dem Diakonischen Werk Baden. Unterstützung erhält die DRGK e.V. auch von einer in Deutschland lebenden russischen Pianistin, die Leonid Charitonow auf dem Klavier begleiten wird. Mögliche Termine liegen entweder im Herbst 2005 oder im Juni 2006. 

Aktion 350 Paten für das Phönix - Haus
Um den Unterhalt der Kinder des Phönix-Hauses weiter sicher stellen zu können, wollen wir hier zu einer Patenschaftsaktion aufrufen:
Würden 350 Paten ca. 10 Euro pro Monat spenden, wäre der Unterhalt der Kinder langfristig gesichert.
Über unsere Öffentlichkeitsarbeit ist es uns gelungen schon einige Paten für diese Aktion zu begeistern.
Falls Sie Interesse an dieser Aktion haben und weitere Informationen wünschen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir freuen uns über jeden noch so kleinen Beitrag für die Kinder im Phönix-Haus.

Öffentlichkeitsarbeit der DRGK e.V.: Dorothea Volkert war im Mai 2005 zu Gast bei der ev.-katholischen Frauengemeinschaft Neckarbischofsheim und der Klasse 7a im Adolf-Schmitthenner Gymnasium Neckarbischofsheim. Die Schülerinnen und Schüler überreichten Dorothea Volkert den Erlös eines Kuchenverkaufs, den sie zu Gunsten der Kinder des Projektes Phönix veranstaltet hatten.

Am 08. September 2005 begannen die Bauarbeiten für den Neubau des Phönix-Hauses. Die Aushebungen für Keller und Fundament sind bereits in vollem Gange. Das Phönix-Haus vergrößert sich stetig. Derzeit leben dort 16 Kinder und 2 Erwachsene. Auf den Internetseiten von Phönix
finden Sie aktuelle Fotos und Informationen zu den neuen BewohnerInnen des Phönix-Hauses.
www.phoenix-moskau.info 
Dorothea Volkert besuchte im August 2005 die Internatsschule in Pereslawl, die Suppenküche in Moskau und die Kinder des Phönix-Hauses in Rogatschewo. In Pereslawl lernte sie eine Familie kennen, deren behinderte Tochter dringend Hilfe benötigt. Mit Hilfe eines Artikels von Harry Hack wird nach Möglichkeiten gesucht, dem Mädchen zu helfen.


Eine Renovierung des Phönix-Hauses ist nicht mehr möglich und Dank der Unterstützung durch die Software-AG Stiftung und der
Schmitz Stiftung wurde am 8. September 2005 mit dem Neubau des Phönix-Hauses begonnen. Dorothea Volkert unterzeichnet als Vertreterin der Deutsch-Russischen-Gesellschaft Kraichgau e.V. den Vertrag mit dem russischen Architekten Michael M. Melamud für den Neubau des Phönix-Hauses. Das neue Holzhaus mit einer überdachten Holzveranda im Eingangsbereich wird über 240qm verfügen, die auf drei Etagen verteilt sind.

Der Verein "Muslime helfen e.V." engagiert sich für das Phönix-Kinderhaus in Rogatschowo
Medizinische Versorgung russischer Straßenkinder
Im 80km nördlich von Moskau gelegenen Ort Rogatschowo unterstützt muslimehelfen mithilfe der Organisation Phönix ein Projekt zur medizinischen Grundversorgung von 12 verwaisten Straßenkindern. Jedes dieser Kinder hat ein schweres Schicksal erlitten und war zuvor gezwungen, auf der Straße zu leben, ohne Eltern und ohne Einkommen. In der Unterkunft in Rogatschowo haben sie ein neues Zuhause erhalten und werden dort von drei Frauen betreut. Durch das Projekt von muslimehelfen können die Kinder grundlegend medizinisch untersucht und behandelt werden.

http://www.muslimehelfen.org


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